Automobilmarkt: Neue Möglichkeiten mit der SLM Technologie
Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH
Die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH ist ein traditionell gewachsener, mittelständischer Betrieb für den Werkzeug- und Maschinenbau. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 25 Mitarbeiter sowie drei Auszubildende. Großen Wert legt die Geschäftsleitung auf die eigene Ausbildung des Nachwuchses.
Der Werkzeug- und Maschinenbauer aus Ahrensburg bei Hamburg hat sich auf die Produktion von Werkzeugen, Maschinen und Bauteilen für kleinere und mittlere Unter- nehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Industrie spezialisiert. Durch die hohe Qualität und Genauigkeit hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht und ist zu einem anerkannten Zulieferbetrieb für diverse hochwertige Industriezweige geworden. Die Produkte werden in den meisten Fällen nach den Plänen der Kunden gefertigt. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden bei Bedarf auch in den Bereichen Konstruktion und Zeichnung.
Die Herausforderung: Vom klassischen Werkzeug- und Maschinenbau zur Hightech-Fertigung
Die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH verbindet mit SLM Solutions eine ganz eigene Geschichte. Bereits 2006 wurden die ersten Gespräche geführt. Seinerzeit war SLM Solutions auf der Suche nach einem Werkzeugbauer, der den Prototyp eines Bauraums für die SLM 250 fertigen sollte. Betriebsleiter W. Glahner beauftragte die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH mit der Fertigung eines Prototypen.
Der Werkzeug- und Maschinenbauer erodierte den Bauraum aus einem Metallblock mit exakter Passgenauigkeit. Bei SLM Solutions war man von der hohen Qualität und Genauigkeit begeistert. Alle Passungen wurden korrekt ausgeführt, eine Nachbearbeitung war nicht nötig. So entwickelte sich aus den ersten Gesprächen sehr schnell eine dauerhafte Geschäftsbeziehung.
Das Unternehmen Rolf Lenk wurde in den Gesamtprozess der Erstellung neuer Teile für Prototypen und Kleinserien eingebunden. Auf der Basis der technischen Zeichnungen wurden Teile für den Beschichter und die SLM 500 entwickelt, umgesetzt und weiter bearbeitet.
SLM-Lösung: Neue Geschäftsfelder durch additive Fertigung
Und die Entwicklung ging weiter. Die tiefen Einblicke in die additive Fertigung mit der SLM Technologie inspirierte auch Lenk zu neuen Fertigungsideen. Eine Kundenanfrage führte 2013 zur Bestellung der ersten SLM 280 für den eigenen Einsatz. Heute fertigt das Unternehmen als Lohnfertiger Prototypen und Bauteile für Kleinserien. Die Kunden stammen aus den Bereichen Medizintechnik, Werkzeugtechnik, Automotive, Motortechnik und Unterwassertechnik.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ersatzteilversorgung
Ein Beispiel aus dem Bereich Ersatzteilversorgung steht stellvertretend für viele: Der Deckel für das Steuergehäuse eines Cadillac Eldorado, Modell 1967. Immer häufiger wenden sich Kunden an das Unternehmen mit der Bitte, ein Ersatzteil zu reproduzieren, für das keine Konstruktionszeichnungen existieren bzw. aufzufinden sind. Die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH hat für diese Fälle eine eigene Methode der Umsetzung entwickelt.
Zunächst wird das beschädigte Bauteil mit einem 3D-Scanner vollständig erfasst. Anschließend werden die erfassten Daten in eine CAD-Zeichnung übertragen und in einem Remodelling-Verfahren in den Originalzustand überführt. Für diese Vorarbeiten wurden im Fall des Steuerkastendeckels 21 Stunden aufgewendet. Danach beginnt die additive Fertigung auf einer SLM Maschine. Die neu erstellten CAD-Daten werden eingelesen und in diesem Fall mit einer Alulegierung (AlSi10Mg) hergestellt. Für die Erstellung des 2,32 kg schweren Bauteils benötigt die SLM 280 mit zwei gleichzeitig arbeitenden Lasern 42 Stunden. Für die finale Nachbearbeitung wurden nochmals 13 Stunden aufgewendet. Insgesamt wuden für die Erstellung des ersten neuen Bauteils 75 Stunden benötigt.
Für die nächsten baugleichen Teile reduzierte sich der Aufwand auf 55 Stunden. Die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH ist mit diesem Konzept nicht nur im „Oldtimer-Markt“ ein Durchbruch gelungen.
In vielen Industriebereichen konnten bewährte Anlagen und Maschinen nicht mehr eingesetzt werden, da die benötigten Ersatzteile nicht mehr zur Verfügung standen. Mit diesem Lösungsansatz besteht die berechtigte Hoffnung in nahezu 100% aller Projekte die Fertigung eines Ersatzteils zu ermöglichen.
Inzwischen ist bei der Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH eine SLM 500 und eine weitere SLM 280 in den Fertigungsprozess eingebunden. Für Gregor Sodeikat, Geschäftsführer der Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH, ist sein Unternehmen ohne die additive Fertigungstechnik nicht mehr vorstellbar: „Als klassischer Mittelständler sind wir immer aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien. Die additive Fertigung hat uns als neueste Technologie in der Metallbearbeitung sofort begeistert. Mit der SLM Technologie haben wir die Möglichkeit, neue Kundensegmente anzusprechen, Produkte zu optimieren und neu zu entwickeln. Damit kann unser Unternehmen viele Kundenerwartungen erfüllen, es ist zukunftsorientiert aufgestellt und fit für die nächste Generation.“