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15.03.2022 Sigmatek Schweiz AG C - Automatisierung

Ganz nah und sicher am Geschehen

Selbst Michael Zbinden kann sich nicht ein Lächeln verkneifen, wenn er auf diese Kuriosität angesprochen wird. «Auf den ersten Blick mag das wirklich überraschen», sagt der Teamleiter für Software-Entwicklung bei der Schleuniger AG in Thun. «Weil bei uns aber der Anwender im Zentrum steht», fährt er fort, «legen wir sehr grossen Wert auf die Bedienbarkeit und Ergonomie unserer Anlagen.» Und genau dieses Kundenversprechen erforderte bei der Entwicklung der neuen Plattform, einer Verarbeitungsmaschine von Hochvoltkabeln für die Elektromobilität, eine andere Herangehensweise als bislang. Ihr modularer Aufbau ermöglicht es nämlich dem Anwender, diese durch den Austausch einzelner Fertigungssegmente äusserst zügig für neue Aufgaben anzupassen. Dazu entnimmt er einfach die nicht mehr benötigten Einheiten und ersetzt diese durch andere Module.


Argumente für mobiles Panel

Da die von Grund auf neuentwickelte Maschine reine sowie vorkonfektionierte Kabel verarbeitet, variiert deren Länge je nach Fertigungstiefe. «Dadurch war schnell klar, dass es neben dem verbauten Hauptbediengerät ein weiteres, mobiles Bediengerät braucht», so Michael Zbinden: «Das erleichtert die Kalibrierung der Module und den Austausch von Werkzeugen.» Beide Tätigkeiten, sagt er, erfordern eine grosse Nähe zum Geschehen, da der Maschineneinrichter einzelne Arbeitsschritte mit Tastendruck quittieren müsse. Nun ginge diese Bestätigung ja auch mit einem kabelgebundenen Panel, wieso also ein kabelloses? Da die Maschine je nach Fertigungstiefe eben extrem lang werden kann, hätte es auch eines entsprechend langen Kabels bedurft. Doch das, sagt der 31-Jährige, sei eine gefährliche Stolperfalle und könne, wenn es irgendwo hängen bleibt, beschädigt werden. Die Verwendung eines kürzeren Kabels hätte hingegen den Verbau mehrerer Anschlussbuchsen bedurft, was für die Verantwortlichen aber keine wirkliche Alternative war. «Jedes Umstecken hätte den Not-Stopp aktiviert und ein Zurücksetzen der Maschine erfordert», erklärt Michael Zbinden: «Mit der mobilen Version haben wir alle diese Probleme einfach gelöst.»


Sicherheitsniveau bis SIL 3/PLe

Kabelgebundene Lösungen sind bei sicherheitstechnischen Anwendungen unter anderem wegen der Drahtbrucherkennung erste Wahl. Dennoch überzeugte das Sicherheitskonzept des Sigmatek-Panels HDW 1033 Michael Zbinden auf Anhieb. Dieses baut nämlich über das Black-Channel-Prinzip eine exklusive Punkt-Punkt-Verbindung auf, wobei zwischen der Sicherheitsanwendung und der Kommunikationsschicht ein Sicherheitsprotokoll integriert wird. Das gewährleistet nicht nur das angestrebte Sicherheitsniveau bis SIL 3/PLe, sondern erkennt Übertragungsfehler und korrigiert diese oder leitet eine Fehlerreaktion ein. Etwas Kreativität bedurfte indes die Integration des HGW 1033. Das Gerät verfügt aus Sicherheitsgründen über ein Linux-basiertes Betriebssystem, das User-Interface der Schleuniger AG arbeitet jedoch in einer Windowsbasierten Umgebung. «Für unsere Anwendung haben wir einfach den Hauptrechner per VNC-Anbindung mit dem mobilen Panel verbunden», so Michael Zbinden und erklärt den sich daraus ergebenden Vorteil: «Damit können wir das User-Interface auf beiden Geräten vollumfänglich bedienen.»

Ganz nah und sicher am Geschehen

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