Nachwuchs und Frauen in MINT-Berufen: Bundesrat setzt auf bewährte Massnahmen
Der Bundesrat hat am 14. Mai 2025 einen Bericht zur Nachwuchsförderung und Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gutgeheissen.
Dieser zeigt auf, dass in der Schweiz bereits viele Massnahmen umgesetzt werden. Sie sollen auch künftig weitergeführt werden.
Der Bericht wurde in Erfüllung des Postulats 22.3878 der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates und unter Einbezug der Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) erstellt. Er gibt einen Überblick über die zahlreichen Initiativen und Massnahmen zur Nachwuchsförderung und zur Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen, die der Bund, die Kantone und weitere Akteure auf allen Bildungsstufen, in Forschung und Innovation sowie auf dem Arbeitsmarkt lanciert haben. Eine zentrale Massnahme ist das seit 2013 laufende «MINT-Mandat» des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) an die Akademien der Wissenschaften Schweiz, das die MINT-Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen durch vielfältige und innovative ausserschulische oder schulbegleitende Projekte fördert. Dafür werden in der BFI-Periode 2025–2028 10,7 Millionen Franken investiert.
Gleichzeitig hält der Bericht fest: Die aktuelle Situation bleibt herausfordernd. Der MINT-Bereich leidet nach wie vor unter Fachkräftemangel; der geringe Frauenanteil, etwa in der Informatik, ist dabei ein wesentlicher Faktor. Eine Studie der Akademien der Wissenschaften Schweiz identifiziert mehrere potenzielle Handlungsfelder, die im Bericht eingeordnet und bewertet werden.
Ein Teil der von den Experten vorgeschlagenen Massnahmen liegt ausserhalb der Zuständigkeit oder der aktuellen Prioritäten des Bundes. Die gezielte Förderung des Nachwuchses – insbesondere von Mädchen und Frauen – bleibt jedoch ein zentrales Anliegen des Bundes, etwa im Rahmen der Gleichstellungsstrategie 2030 oder der BFI-Botschaft 2025–2028. Zudem zeigt die Analyse, dass bei vielen vorgeschlagenen Massnahmen bereits entsprechende Aktivitäten im Gange sind. Dies mit sichtbarem Erfolg: Die Zahl der MINT-Studierenden auf Tertiärstufe ist in den letzten Jahren leicht gestiegen, vor allem dank wachsendem Interesse von Frauen.
Der Bundesrat will die laufenden Massnahmen fortsetzen und sieht derzeit auf Bundesebene keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. Er lädt jedoch die Kantone, Bildungsinstitutionen und weiteren Akteure ein, die Ergebnisse des Berichts sowie der zugrundeliegenden Studie sorgfältig zu prüfen und bei Bedarf im eigenen Zuständigkeitsbereich weitere Schritte zu unternehmen.
Studie zur Nachwuchsförderung und Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen
Ziel der vorliegenden Studie war es, Einflussfaktoren und Lösungsansätze zum Fachkräftemangel im MINT-Bereich – insbesondere hinsichtlich des Frauenanteils – zu diskutieren und daraus Massnahmen für die Schweiz abzuleiten.
>> Den Bericht herunterladen.